Nußdorfer AC 1907

Presseberichte


3. Platz für Sportlichen Leiter des NAC kein Zufall


Artikel im Ligaportal am Montag, 30. November 2020

"Wir verfolgen schon seit Jahren mit einer Strategie ein Ziel und heuer hat dieses Vorhaben erstmals richtig Früchte getragen." Der Nußdorfer AC überwintert nach einem starken Herbstdurchgang auf dem 3. Platz der 2. Landesliga in Wien und dementsprechend stolz sind alle im Verein. Der Sportliche und Sektionsleiter Wolfgang Vogl hat mir Gespräch erzählt, woran der Erfolgslauf seines Teams geknüpft ist, welche Probleme er langfristig auf die Amateurvereine aufgrund der Coronakrise zukommen sieht und wie er die Fortsetzung der Liga im Februar beurteilt, hat er mir in einem ausführlichen Gespräch verraten.

Forcierung der Jugend

"Wir sind mit dem Herbst natürlich mehr als zufrieden. Mit nur 3 Niederlagen in 11 Spielen haben wir uns hervorragend geschlagen und die waren im Prinzip Selbstfaller, speziell das 2:7 am Ostbahn-Platz. Aber das macht uns das Gesamtergebnis natürlich nicht kaputt." Angesprochen auf die plötzliche Leistungsexplosion im Vergleich zur Vorsaison, die man nur auf Rang 12 beenden konnte, ließ Wolfgang Vogl die letzten Jahre ein wenig Revue passieren. "Wir haben seit längerer Zeit den Fokus auf unsere Jugend gelegt und wollen mit ein paar erfahrenen Spielern die richtige Balance finden. Außerdem arbeiten wir gut mit der Vienna zusammen und da im Speziellen mit Trainer Alexander Zellhofer. Durch die gute Partnerschaft kommen auch immer wieder junge und gute Spieler zu uns um Spielpraxis zu sammeln. Gleichzeitig können wir unseren Jungs Perspektiven bieten und ihnen dann auch einen Aufstieg in Form eines Engagements beim Tabellenführer der Wiener Stadtliga in Aussicht stellen." Dabei ist dem Sportlichen Leiter des NAC vor allem der Charakter wichtig. Laut seiner Meinung gehört Leistung entsprechend honoriert und dazu gehört auch eine ordentliche Einstellung.
Die Stimmung war über die Zeit der Einschränkungen zumeist eine gute, auch dem sportlichen Erfolg geschuldet. "Doch es hängt auch sehr viel vom Charakter eines jeden Spielers ab. Wir haben da in der Vergangenheit speziell drauf geachtet. Die Qualität muss passen aber auch der Charakter - erst dann kann ein Spieler sein volles Potential ausschöpfen und der Mannschaft wirklich helfen. Wir haben aber bereits im Sommer das Trainingsgeld ausgezahlt, denn der Aufwand sollte unserer Ansicht nach entlohnt werden."

Jugendlichen läuft Zeit davon

Als großes Problem sieht Vogl den fehlenden Fußball in den Jugendligen. "Aktuell sind bis auf die Verbandsligen auch alle Jugendligen unterbrochen und da ist es teilweise schwerer die Jungs wieder zurück auf den Platz zu bekommen. Die Spieler der Kampfmannschaft haben Verträge die sie einhalten müssen, das fehlt bei den Jugendlichen. Außerdem hat das Trainerteam lange keinen Kontakt zu den jungen Spielern, die sich dann eventuell vom Fußball abwenden. So fehlen den Verbandsligen aber irgendwann die Spieler und das kann durchaus zum Problem werden."

Präventionskonzept hat vor Abbruch nicht geschützt

Dass die Liga Anfang November dann trotz aller Maßnahmen und Konzepte abgebrochen wurde, stößt dem Verantwortlichen ein wenig sauer auf. "Ich unterstütze natürlich die Maßnahmen, keine Frage. Doch in vielen Parks treffen sich die Jugendlichen ebenfalls und spielen Fußball, da gibt es weder ein Hygienekonzept noch Kontrollen. Deswegen find ich es sehr schade, dass wir die vier Herbstrunden nicht noch zu Ende gespielt haben. Das hätte uns auch im Hinblick auf die Rückrunde geholfen."

Transferfenster erst nach Hinrunde

Um einer gewissen Wettbewerbsverzerrung vorzubeugen schlägt Wolfgang Vogl vor, das Transferfenster erst nach Abschluss der Hinrunde, sprich den vier ausstehenden Spielen zu öffnen. "Das würde dafür sorgen, dass jede Mannschaft mit dem Team die 15 Spiele der Hinrunde absolviert, mit der es sie ohnehin gespielt hätte wenn kein Abbruch stattgefunden hätte. Erst danach sollten die Teams neue Spieler verpflichten können." Als Trainingsstart ist der 4. Jänner ausgeschrieben. "Das Virus wird uns noch länger begleiten, ich hoffe aber doch, dass der aktuelle Zeitplan eingehalten werden kann."

Gegenseitige Unterstützung durch Sponsoren und Verein

In der durch weniger Zuschauer- und Kantineneinnahmen beeinträchtigen Saison, hilft man sich beim NAC und seinen Sponsoren gegenseitig. "Die Sponsoren haben bei unserer Tribüne Werbetafeln zur Präsentation und können durch die Jugendförderung den Betrag sofort absetzen und uns als Verein dadurch helfen. Dafür wiederum machen wir auf unseren Kanälen auch Werbung für die Unternehmen, die sich als Sponsoren anbieten."
Transfers sieht Sektionsleiter Vogl nach einem starken Herbst als nicht notwendig an. "Wir wollen die Mannschaft so zusammenhalten und sollte sich etwas ergeben werden wir uns das anschauen - wie immer ist das aber speziell vom Charakter abhängig." Wie sich der Nußdorfer AC im Frühjahr schlägt und ob man an den Leistungen des Herbstes anknüpfen kann, darf mit Spannung erwartet werden.

Marco Wiedermann


Für sechs Euro vier Tore beim Reblaus-Derby

Wolfgang Winheim, Kurier. 5.3.2018

Ein Samstag fernab vom Bundesliga-Fußball: In Gratkorn bei Graz dürfen "nur" 1000 Menschen anlässlich der Partie GAK vs. Austria Salzburg (4:1) ein Spektakel veranstalten, weil die Behörde aus Sicherheitsgründen nicht mehr Fans zuließ. In Wien-Nußdorf wird das Reblaus-Derby zwischen NAC und Vienna mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen, weil die Leut’ vor der Kasse in der Grinzingerstraße 111 noch Schlange stehen.

Der Unterschied: In der Steiermark handelt es sich um ein freundschaftliches Nostalgietreff zweier Landesligisten, deren Frühjahrsmeisterschaft noch nicht begonnen hat. Im Wiener Heurigenviertel wartet auf Österreichs ältesten Verein, auf den First Vienna Football-Club, der erste Punktekampf im sportlichen Niemandsland.

Wie etliche Traditionsklubs zuvor war die Vienna in den Konkurs geschlittert, trotz Regionalliga-Platz eins im Sommer 2017 an der Rückkehr in die Bundesliga gehindert und zum Jahreswechsel in die zweite Wiener Landesliga (= fünfthöchste Leistungsstufe) strafversetzt worden. Was auch nur möglich war, weil die "Erste" der Vienna ab sofort den Platz der Vienna-Zweiermannschaft einnehmen darf.

In Anbetracht eines 21- Punkte-Rückstandes auf Tabellenführer WAF Brigittenau dürfte die Vienna den Aufstieg in die Wiener Stadtliga kaum schaffen, obwohl ihr – unter Regie des Ex-Rapidlers Markus Katzer – auf dem Nußdorfer Kunstrasen ein paar Kunststückerln plus ein 4:0-Sieg gelingt.

Ungeachtet der tristen Ausgangslage versammelten sich Vienna-Fans auf der Hohen Warte, um nach einem Grillfest gemeinsam nach Nußdorf zum ersten Derby seit 50 Jahren zu marschieren. Das letzte hatte 1968 in der zweithöchsten Spielklasse mit einem 4:3 für Vienna gegen nur neun NAC-Recken geendet. Als fast 4000 Leute rund um ein schiefes Nußdorfer Morastfeld (Niveauunterschied von Tor zu Tor 1,7 Meter) drängten; als der spätere Swatch-Generaldirektor Rudolf Semrad wegen einer Spuckattacke (die dieser noch heute bestreitet) an Vienna-Starstürmer Horst Nemec ausgeschlossen wurde; und als nach einem derben Derby massiver Funkstreifen-Einsatz notwendig war.

Diesmal forderte der einstige Mitkämpfer und nunmehrigen NAC-Obmann Alfred Grill keinen einzigen Polizisten an. "Weil die heutigen Vienna-Anhänger alle friedlich sind.", sagt Grill, ehe ihm an der Kasse die Sechs-Euro-Karten ausgehen.

Die Einnahmen vom Reblaus-Derby mit rund 500 Zuschauern werden in den Nachwuchs investiert. Laufen doch nicht weniger als 250 Jugendliche, unter ihnen Promi-Kinder genauso wie solche mit Migrationshintergrund, im Nobelbezirk mit NAC-Trikots dem Ball hinterher. Gelebte Integration steht beim Zehnten der fünften Leistungsstufe an erster Stelle.

Anmerkungen von Alfred Grill:
Schöner Beitrag mit kleinem Schönheitsfehler. Bin nicht Obmann des NAC, sondern mein Freund Ing. Walter Augustin, und das schon seit einigen Jahren.
Übrigens ist W. Winheim auch ein ehemaliger NACler.


Fußball-Derby: David gegen Goliath

Wiener Bezirkszeitung

Grinzinger Straße 111 - Am Samstag, 3. März, steigt das große Döblinger Derby im Fußball.
Um 15 Uhr trifft Außenseiter Nußdorfer AC auf heimischer Anlage auf Regionalliga-Absteiger First Vienna FC. Eintritt für Erwachsene ist 6 Euro, für Pensionisten 4 Euro. Jugendliche bis 18 Jahre sind frei. Mehr Infos unter www.nac1907.at.

Ein Fußmarsch

Chr. Pollak, Kronen Zeitung, 5.3.2018

... als Einstimmung der Vienna-Fans auf die 2. Landesliga
Ivanschitz-Neffe als Gegner

Mit einem Fußmarsch von der Hohen Warte zum NAC-Platz stimmten sich die Vienna-Fans auf den Auftakt in der zweiten Landesliga ein. Gemäß dem Schlachtgesang "Everywhere We Follow" (wir folgen euch überallhin). Nach dem Zwangsabstieg
in die fünfte Liga war der Weg innerhalb Döblings überschaubar. Mit zehn Minuten Verspätung wurde das Derby angepfiffen. Das für vier NAC-Spieler mit Vergangenheit im Vienna-Nachwuchs speziellen Wert hatte. So für Dominik Hofer, einen
"Bernd Dallos der Neuzeit". Technisch begabt, aber mit einigen Kilos zu viel auf den Rippen. "Ich hab leider nachgelassen, als es wichtig war!" Sein Onkel ist Ex-Rapidler Andi Ivanschitz ...
Wie zu erwarten, stand beim Auftritt der Startruppe mit "Mecki" Katzer an der Spitze nur die Höhe des Vienna-Siegs (4:0) infrage. Für 405 Fans wurde gar ein eigener Derby-Burger kredenzt.